Ein Kistenbeet bringt Menschen zusammen

Keno Westhoff
Frauen vor dem Kistenbeet im Kennedyviertel.

Gemeinsam mit dem Ernährungsrat Oldenburg haben Frauen in ihrem Deutschkurs Kräuteröle hergestellt. Foto: Ernährungsrat Oldenburg.

Im Kennedyviertel grünt es seit diesem Sommer: Gemeinsam mit dem Verein Wir für uns e. V. hat der Ernährungsrat Oldenburg im Rahmen des Projekts „Fest der Kräuter und Kulturen“ ein Kistenbeet auf dem Gelände der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde angelegt. Zusammen mit Einwohner*innen wurden dort Küchen- und Teekräuter gepflanzt. Sie haben nun jederzeit die Möglichkeit, diese Kräuter nach eigenem Ermessen zu ernten und sich für eigene Gartenprojekte inspirieren zu lassen. Die Koordinatorin des Ernährungsrates Judith Busch versteht das Kistenbeet als ein Praxisbeispiel für gelebte Nachhaltigkeit: „Wie können wir diesen abstrakten Begriff der Nachhaltigkeit verständlich und nah an der Lebenswelt für Menschen vermitteln, die in ihrem Alltag eigentlich mit anderen Problemen zu kämpfen haben – diese Frage hat uns bei der Entwicklung dieses Projektes geleitet. Häufig erreichen wir mit den Angeboten des Ernährungsrats die Menschen, die sich sowieso schon mit den Folgen unserer Ernährungsweise für Mensch, Umwelt und Klima auseinandersetzen. Dabei gehen die Fragestellungen rund um eine zukunftsfähige Ernährung alle Menschen an – denn jede*r kann etwas bewegen.“

Eine Teilnehmerin präsentiert ihr Kräuteröl.

Eine Teilnehmerin präsentiert ihr Kräuteröl. Foto: Ernährungsrat Oldenburg.

Rund um das Kistenbeet fanden Veranstaltungen zum kulturellen Austausch statt. Frauen aus verschiedenen Ländern haben in ihrem Deutschkurs gemeinsam mit dem Ernährungsrat Kräuteröle hergestellt. So konnten sie nicht nur einige neue deutsche Vokabeln lernen, sondern auch ihre Vorstellungen von Kulinarik und Nachhaltigkeit miteinander austauschen.
Judith Busch ist mit dem Projekt äußerst zufrieden: „Wir freuen uns, dass wir nach dem Bau von Kistenbeeten auf Schulhöfen nun auch ein Kistenbeet an der GWA Bloherfelde integrieren konnten. Wir fragen uns immer, wie man das Thema nachhaltige Ernährung nicht nur gesellschaftlich besser gestellten Zielgruppen nahebringen kann. Kistenbeete als praktische Lernorte eignen sich wunderbar, um Nachhaltigkeit erlebbar zu machen. Ein Beet mit Kräutern kann sehr gut in den Unterricht vor Ort eingebaut werden, wie wir es heute beim Kräuteröl-Workshop gezeigt haben.“
Gefördert wurde das Projekt „Fest der Kräuter und Kulturen“ vom Niedersächsischen Landesamt für Soziales, Jugend und Familie. Aufgrund der Pandemie konnten weitere Veranstaltungen rund um das Kistenbeet nicht stattfinden. Diese sollen jedoch im kommenden Jahr nachgeholt werden.

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