Erste Fair Trade Schule

Barthel Pester

Liebfrauenschule wird erste faire Schule Oldenburgs

Weihbischof Wilfried Theising

Angespannt: Bjarne Messing, Johanna Schmidt und Philipp Kleber vor der Verleihung des Fair Trade School-Siegels. Fotos: Dr. Ludger Heuer

Endlich – Oldenburg und umzu, dieser weiße Fleck auf der Landkarte ist mit der Oldenburger Liebfrauenschule als erster „Fair Trade Schule“ getilgt. Herzlichen Glückwunsch an alle Schüler*innen und Lehrer*innen und Eltern, die sich diesen fairen Titel erarbeitet haben.

Die Liebfrauenschule ist eine katholische Schule und deshalb ließ Weihbischof Wilfried Theising ausrichten, er sei „stolz auf die Liebfrauenschule. Dieses große Engagement vieler Beteiligter ist richtungsweisend für eine faire und nachhaltige Gestaltung unserer Welt. So entsteht Gerechtigkeit, die wir so sehr für eine gelingende Zukunft von Mensch und Schöpfung brauchen.“ Miriam Neumann von der Fair Trade Town-Steuerungsgruppe der Stadt Oldenburg zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Schule. Im Bereich einer guten Zivilgesellschaft sei sie ein absolutes Vorzeigebeispiel. Sie hoffe sehr, dass das Beispiel weitere Schulen animiere, hier ebenfalls fair tätig zu werden. Auch für

Stolz wie Bolle über das Fair-Trade-School-Siegel sind (v.ln.r.)

Gelöst und stolz wie Bolle über das Fair-Trade-School-Siegel sind (v.ln.r.) Jutta Lücke, TransFair, Anke Schücker-Meis, Elternvertreterin, Bjarne Messing, Philipp Kleber, Johanna Schmidt und Astrid Reichert-Pahlke.

die kommunale Steuerungsgruppe sei es eine große Motivation.

Begeisteterter Beifall kam auf, als Jutta Lücke, die für TransFair Deutschland angereist war, das Siegel an Astrid Reichert-Pahlke und drei Schüler*innen übergab, die den Prozess maßgeblich begleitet hatten. Es sei ein besonderes Flair in dieser Schule zu spüren, meinte Lücke. „Bleibt am Ball, es lohnt sich“, forderte sie alle auf.

Reichert-Pahlke, Fachobfrau Englisch und seit vielen Jahren verantwortlich für die Eine-Welt AG an der Schule, hatte die Anregung der kommunalen Steuerungsgruppe im Sommer 2017 zum Fair Trade-Siegel aufgegriffen und in die nächste Gesamtkonferenz getragen. „Wer nicht hundertprozentig dafür war, dass wir auf dieses Siegel hinarbeiten werden, hatte ich bei der Abstimmung um Ablehnung gebeten.“ Dass schließlich alle dafür stimmten (nur die Referendare enthielten sich), gab ihr große Motivation. Nachdem die Schulleitung zugestimmt hatte und ein Schulteam gegründet war, drehte sich im kommenden Schuljahr ein guter Teil des Schullebens um Fair Trade-Handel. Das Sortiment fair gehandelter Warren im Schulladen wurde erweitert, ein Schulcuricculum erstellt und ein Blog eingerichtet. Themen wie fairer Handel, Konsumverhalten,

Sie sind zu Recht stolz auf sich, denn sie waren jahrelang sehr ziestrebig in der Schule fair unterwegs und haben sich das Siegel Fair-Trade-School redlich verdient.

Sie sind zu Recht stolz auf sich, denn sie waren jahrelang sehr ziestrebig in der Schule fair unterwegs und haben sich das Siegel Fair-Trade-School redlich verdient.

Umweltgerechtigkeit und Müllvermeidung wurden in den Klassen 7/8 im Fach Politik und Wirtschaft, in den Klasen 9/10 in Ethik und Religion besprochen. Die Eine-Welt-AG mit 14 Schüler*innen machte voller Begeisterung mit, Eltern- und Schülervertreter (SV) ebenso. Über zwanzig Personen waren damit beschäftigt, bestätigte SV-Verbindungslehrer Florian Buschermöhle. „Mindestens einmal im Jahr müssen wir ein Großereignis zum Thema fairer Handel organisieren“, meint Reichert-Pahlke. „Wir hatten aber schon mehrere.“

Bei den Schüler*innen schafft das kontinuierliche Engagement schnell ein entsprechendes Bewusstsein. Bei der letzten Misereor-Fastenaktion hätten sie über 2.000 Euro für hungernde Menschen in Afrika gesammelt, sagt Reichert-Pahlke. „Und sie werden weiter machen, solange dort gehungert wird.“ Das Siegel gibt es für zwei Jahre. Danach steht eine erneute Zertifizierung an. „Die wollen wir natürlich auch haben“, kündigt sie an.

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