Der Oldenburger Liebfrauenschule wird am Freitag, den 09.06.2017 um 9:45 Uhr das Fair Trade School-Siegel verliehen – Glückwunsch. Damit ist die erste Schule Oldenburgs auch offiziell und voll richtig fair unterwegs.
Schüler Philipp Kleber schreibt dazu:
Traditionell gibt es an der Liebfrauenschule schon seit vielen Jahren einen kleinen Eine-Welt-Laden in der Pausenhalle. Die dazugehörige Eine-Welt-AG kümmert sich nicht nur um den Verkauf im Laden, sondern leitet auch immer wieder verschiedenste Aktionen in die Wege. Um die Aufmerksamkeit der Schüler und Eltern für das Thema zu wecken und um allgemein zu dem Fairtrade Gedanken beizutragen, beschloss diese, dass es an der Zeit sei, sich auch um den offiziellen Titel „Fairtrade-School“ zu bemühen, für den wir bereits viele Kriterien erfüllen.
Am 20.02.17 war es soweit: Unser Fairtrade-Schools Team traf sich zum ersten Mal, um zu planen, wie wir eine Fairtrade-School werden können. Das Team besteht aus Schülern verschiedener Jahrgänge, einem SV-Mitglied und auch Vertretern der AG unseres bereits existierenden Eine-Welt-Ladens. Außerdem ist natürlich die Lehrer- und Elternschaft in unserem Team vertreten.
Zuerst wurde die Verteilung der Aufgaben auf das Team festgelegt und danach besprochen, was für Ziele wir haben und wie wir diese realisieren wollen. Dazu wurde auch das Protokoll der ersten Treffens eingereicht.
Unsere Ziele:
- Wir wollen in den kommenden zwei Jahren das Bewusstsein für Nachhaltigkeit an unserer Schule schärfen und ausbauen
- Das wollen wir verwirklichen, in dem wir Gespräche führen, Aktionen planen und Schüler, Eltern, Lehrer und außerschulische Partner einbinden
- Eine Verbindung zur Stadt Oldenburg besteht bereits
- (Bezug zur Steuerungsgruppe „Fair-Trade-Town“)
- Faire Woche, Misereor-Fastenaktion, Coffee Morning
- Workshops mit Werkstatt Zukunft
Für unsere Schule haben wir viele Ideen und Ziele, die in unserem Fairtrade-Kompass zusammengefasst sind:
Unsere Schule, das Gymnasium Liebfrauenschule Oldenburg, beteiligt sich an der Kampagne „Fairtrade-Schools“ des gemeinnützigen Vereins TransFair und strebt den Status einer „Fairtrade-School“ an.
Mit der Auszeichnung zur „Fairtrade-School“ bestätigen wir unser Engagement für den Fairen Handel und leisten einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Bauern- und Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Wir wollen durch unser Engagement das Bewusstsein innerhalb der Schulgemeinschaft für die Probleme in den sogenannten Entwicklungsländern und unsere Verknüpfung mit diesen Problemen vertiefen und offener werden für die Möglichkeiten, die wir haben, hier positiven Einfluss auszuüben. Insbesondere streben wir an, den Ressourcenverbrauch an unserer Schule zu hinterfragen, d.h. wieviel Müll produzieren wir und wie kann dieser vermindert werden (z.B. Coffee-to-go-Becher; Wasserspender statt Getränkeautomat). Hier wollen wir sowohl das Verhalten von Schüler*innen als auch das von Lehrer*innen in den Blick nehmen. Wir wollen Veranstaltungen wie z.B. den Weihnachtsbasar in seiner Angebotspalette fairer machen und auch hier das Bewußtsein aller Beteiligten erweitern. Wir sind uns bewusst, dass nicht alle Schüler*innen und Lehrer*innen immer von allen angestrebten Maßnahmen begeistert sein werden. Deshalb wollen wir diplomatisch vorgehen und den Weg der kleinen Schritte wählen. Bei unseren Vorschlägen werden wir uns immer darauf berufen, dass die Gesamtkonferenz den Antrag Fairtrade School zu werden zugestimmt hat und zuvor darüber informiert wurde, was dieser Titel zur Konsequenz hat.
Als zukünftige Fairtrade-School setzen wir uns dafür ein, dass an unserer Schule der Faire Handel gefördert wird. Wir werden so viele fair gehandelte Produkte wie möglich an unserer Schule anbieten: im Lehrerzimmer, am Schulkiosk und in der Schulkantine.In unserem Eine-Welt-Laden (= Schulkiosk) bieten wir seit vielen Jahren fair gehandelte Produkte an. Hier wollen wir versuchen, die Palette zu erweitern und darauf hinzuarbeiten, dass dieses Angebot das der Cafeteria ersetzen wird. Im Lehrerzimmer werden bereits zu speziellen Ereignissen faire Produkte angeboten; wir wollen jedoch darauf hinarbeiten, dass das gesamte Kaffee- und Teeanbebot in Zukunft aus Fairem Handel stammt. Der Faire Handel soll außerdem auch im Unterricht eine Rolle spielen, so dass Schüler*innen und Lehrer*innen mit dem Thema vertraut werden.
Die Fachkonferenzen Politik/Wirtschaft und Religion haben bereits beschlossen das Thema in den Jahrgängen 8 bzw. 10 zu thematisieren. Die Aufnahme in den schulinternen Lehrplan wurde im Fach Politk Wirtschaft bereits vorgenommen. Im Fach Religion wird z.Z. ein neuer Lehrplan erstellt, in dem dieser Punkt ausgewiesen wird. Auch bei Veranstaltungen und Aktionen außerhalb des Unterrichts, wie zum Beispiel unser Schulfest, Sportfest oder andere Veranstaltung werden wir das Thema Fairtrade in den Vordergrund stellen und zur Verpflegung Produkte aus Fairem Handel verwenden.
Am Tag der offenen Tür wird von den Eltern ein Cafe betrieben, in dem wir weiterhin fair gehandelten Kaffee anbieten werden. In Zukunft soll diese Tatsache jedoch besser vermarktet werden, indem wir Plakate aushängen, die auf die Fairtrade Produkte hinweisen. Bei allen Schulveranstaltungen wollen wir in Zukunft so weit wie möglich Produkte aus dem Fairen Handel anbieten. Dies betrifft die Abiturentlassungsfeier, den Weihnachtsbasar und Schulfeiern im allgemeinen. Auch planen wir, uns an der regionalen Eine-Welt-Tag in Oldenburg im Juni diesen Jahres zu beteiligen.