mode.macht.menschen

Barthel Pester

Die Ausstellung mode.macht.menschen
Mit der Globalisierung gerät die Schattenseite der massenhaften Produktion von Mode in den Blick. Erschütternd sind die Nachrichten und Bilder von einstürzenden Nähfabriken und von Näherinnen, die unter erschreckenden Bedingungen Kleidung in allen Preisklassen herstellen müssen. Sie werden an der beträchtlichen Wertschöpfung weder angemessen noch fair beteiligt. Formen moderner Sklaverei, Zwangs- und Kinderarbeit und nicht zuletzt Menschenhandel bestimmen heute weite Teile der Bekleidungsproduktion. Die Nutznießer sind machtvolle Marken, die weltweit ihren Einfluss geltend machen, scheinbar ohne Rücksicht auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Arbeitskräte zu nehmen.
Die Ausstellung »mode.macht.menschen.« hat das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachen (ELM), gemeinsam mit dem Studiengang Modedesign der Hochschule Hannover und unter der Förderung der Hanns-Lilje-Stiftung entwickelt. Ein banales weißes T-Shirt im Bilderrahmen am Eingang der Ausstellung »mode.macht.menschen.« beschreibt die Verbindung zwischen Mission und Mode: 0,6 Prozent des Verkaufspreises eines Kleidungsstücks bleiben für den Verdienst der meist asiatischen Näherinnen.
Die Ausstellung wurde vor Ort um ein Exponat ergänzt: Die Oldenburger Kunstschule e.V. zeigt beispielhaft ein „LOOPbag“ ihrer Stipendiatin und Euro-Fashion-Award-Gewinnerin 2016 Anastasia Lotikova, M.A. aus dem nachhaltigen Projekt Designwerkstatt.

RAHMENPROGRAMM
Do. 29.09.2016 | 18:00 Uhr
Eröffnung mit den Macherinnen der Ausstellung

Sa. 08.10.2016 | 14-18:00 Uhr
Repaircafé in der Werkschule, Rosenstraße 4

Sa. 08.- So. 09.10.
Ethical Fashion! Zweijähriges Bestehen von Hella&Hermann, Burgstraße 10

Sa. 15.10.2016 | 10:30-18:00 Uhr
Kleidertausch organisiert von Studentinnen der „Materiellen Kultur: Textil“ beim Markt der Völker im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3

Mi. 19.10.2016 | 15-18:00 Uhr | auf Spendenbasis
Upcycling-Workshop, wenn möglich Nähmaschine und ausgediente Kleidung zum Upcyclen mitbringen. Mit S. Bohlken (MACH!bar, ev. Jugend Wesermarsch) und H. Inkermann (Projekt „Zukunft einkaufen“ der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg)

imagesMi. 19.10.2016 | 18:30 Uhr
Vortrag Slow Fashion – Fast Fashion, nachhaltige Strategien für Kreative und Modefans, von Prof. Martina Glomb (Modedesign, Hochschule Hannover)

Do. 20.10.2016 | 19:00 Uhr
Modenschau mit fair gehandelter Mode, anschließend Vortrag von Dr. Norbert Henzel (Inst.f.m.k.d.u.o.) zu „Gift in der Kleidung”

Sa. 22.10.2016 | 13-18:00 Uhr
Internationale Schneiderwerkstatt für Frauen in der Oldenburger Kunstschule, Weskampstr. 7

Do. 27.10.2016 | 18:00 Uhr | 5€, ermäßigt 3€
Finissage | Film | Diskussion – Was Unternehmen?! Fair Fashion in Oldenburg. Film „the true cost – der Preis der Mode“ (Details siehe Rückseite)

Führungen
Fr. 21.10.,17:00 Uhr öffentlich; Vom 18.-27.10. für Gruppen: weltladen@oezo.de .
Weitere Infos unter weltladen-oldenburg.de

mmm_logo_rzDie Wanderausstellung »mode.macht.menschen.« bietet ein Forum, in dem Menschen mit zeitgemäßem Modebewusstsein und entsprechendem Konsumverhalten ins Gespräch kommen. Hier wird eine Brücke zwischen Ästhetik und Ethik zu den Bereichen nachhaltiger Mode, ökologisch verantwortlicher Herstellung und fairem Handel geschlagen. Die innovativen Designstudien und alternativen Informationen der Ausstellung wollen zu einem öko-fairen Verhalten ermutigen.
Kleidung zeugt seit jeher vom gesellschaftlichen Status einer Person. Das Sprichwort »Kleider machen Leute« gilt in verschiedenen Variationen für alle Kulturen. Die Art und der Zustand der Bekleidung lassen auf die Persönlichkeit des Menschen schließen.Mode etabliert neue Verhaltens und Denkmuster und sie bietet immer wieder neue Ausdrucksformen für die persönliche Selbstentfaltung bzw. Selbstdarstellung an.
Zwölf Designstudien von Studierenden und Absolventinnen des renommierten Studiengangs Modedesign der Hochschule Hannover dokumentieren auf vielfältige Weise ihre Ideen für eine Zeitenwende in der Mode. Neben den gestalterischen Aspekten von verantwortungsbewusstem Design werden in dieser Ausstellung die Fragen nach verantwortlicher Herstellung und öko-fairem
Handel in den Blick gerückt. Dem scheinbar übermächtigen Diktat der Modeindustrie können nur gesetzliche Standards und ein aufgeklärter Kreis von Konsumenten und Konsumentinnen etwas entgegensetzen und sie zu menschenwürdiger Herstellung und gerechtem Handel von Bekleidung motivieren.

Schreibe einen Kommentar