Die Corona-Krise ist ein Weckruf an die Menschheit, mit Natur und Umwelt anders umzugehen. Größenwahn und Gigantismus sind zum Credo unserer Zeit geworden. Wir produzieren und konsumieren immer mehr, bauen immer höher, fliegen immer weiter – und merken gar nicht, wie sehr uns das schadet. Der Einkaufskompass KOSTBAR für Oldenburg und umzu, den der gemeinnützige Verein transfer – Netzwerk nachhaltige Zukunft e. V. herausgibt, zeichnet eine andere Welt: regional, bio, fair, also menschen- und planetenfreundlich.
89% der Deutschen wünschen sich ein anderes Wirtschaftssystem. In Oldenburg und umzu begnügt sich eine zahlenmäßig immer größer werdende Zivilgesellschaft nicht mit Wünschen. Hier wird gehandelt – mit KOSTBAR. In der elften Ausgabe stellen sich mehr als 100 Betriebe vor, die den Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltig hergestellte Produkte und Dienstleistungen anbieten.
Kerstin Stromberg und Jürgen Hack, beide Biopioniere seit knapp 40 Jahren, machen beispielhaft vor, wie Unternehmen mit weißem Kragen und ökologisch weißer Weste durchs Leben gehen. Die Inhaber der sodasan Wasch- und Reinigungsmittel GmbH verwenden für alle ihre Produkte ausschließlich Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs, wenn möglich aus Bio-Anbau, sie stellen eine zu 100% CO2-neutrale Produktion sicher und sie kommen ohne Erdölchemie aus, ohne Enzyme und Gentechnik und zu 100% ohne Mikroplastik.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die deutsche Wirtschaft aufgefordert, zur Rettung des Klimas vom traditionellen Kapitalismus abzukehren. „Der Immer-Weiter-Schneller-Mehr-Kapitalismus der letzten 30 Jahren muss aufhören“, mahnte er. KOSTBAR stimmt dieser Aussage zu. Seit elf Jahren kosten die Einkaufsempfehlungen 14,50 Euro, mit dabei in der Ausgabe 2021 sind 224 Gutscheine, die den nachhaltigen Einkauf noch KOSTBARer machen. Auch im Netz erhältlich.
Dieser Text ist zuerst in Kulturland 12/2020 erschienen, herausgegeben von der Oldenburgischen Landschaft.